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Die Besten des Kreises hängten Olympia-Fünften ab

LEICHTATHLETIK: Brandt, Königstein und Brand schaffen zweiten Platz gegen Lubina, Motchebon und Schütz beim Finnenbahnmeeting in Schloß-Holte
Von DIETER MÜLLER

Schloß-Holte/Höxter. Sie waren so schnell wie noch nie. Allerdings hatten sie diesmal das wohl Beste aufgeboten, was der Kreis Höxter auf der Mittel- und Langstrecke zu bieten hat. Eine Art Kreisauswahl hängte als Weserexpress beim Finnenbahnmeeting in Schloß-Holte das Team um Olympiateilnehmer Nico Motchebon ab und holte nach glänzender Aufholjagd den zweiten Platz – und das nicht mal überraschend.

Sie starteten als Favoriten. Das sah auch der Stadionsprecher so und hob den Weserexpress, für den diesmal der Höxteraner Sebastian Brandt, Michael Brand aus Herste und der Bad Driburger Christian Königstein liefen, vom Start weg in den kleinen Kreis derer, die für den Sieg in Frage kommen. Jan Fitschen, 10.000-Meter-Europameister, stellte keine Konkurrenz dar. Er wollte nur eines bei der wie immer gut besuchten und mit 75 Staffeln restlos ausgebuchten Veranstaltung: Spaß haben. „Während der Saison ist alles ernst genug. Jetzt bin ich froh, dass ich hier einfach laufen und Spaß haben kann“, meinte der 26 Jahre alte, 1,76 Meter große und 60 Kilo leichte Deutsche Meister über 5.000 und 10.000 Meter. Jan Fitschen schaffte mit dem 63-jährigen Hobbyläufer Karl Zarges und der elfjährigen Aurica Reimann 21 Runden und Platz 50.
Vom Start weg lief der Weserexpress um den Sieg mit, aber auch drei Top-Mittelstrecklern des TV Wattenscheid hinterher. Und bis zur Hälfte des Rennens auch dem Team um Nico Motchebon. Der 37-jährige Motchebon, Dritter der ewigen deutschen Bestenliste über 800 Meter in 1:43,91 Minuten und Fünfter bei Olympia 1996 in Atlanta, machte mächtig Tempo auf der 1.000-Meter langen, mit Humus und Baumrindenschnitzeln angefüllten, angenehm federnden und mit Fackeln ausgeleuchteten Bahn rund um das Sportzentrum in Schloß-Holte. Diese Runde gilt es, so oft wie möglich als Staffel zu umrunden. 90 Minuten Zeit bleiben dafür. Ruben Schwarz, Christian Ritosek und Thorben Grothaus liefen jede Runde in 2:54 Minuten. Das Trio vom TV Wattenscheid, genannt „Die Cross-Virtuosen“, setzte sich schnell an die Spitze. Knapp dahinter Alexander Lubina, Nico Motchebon und Carsten Schütz unter dem Titel „Affentheater“. Immer ganz nah dran: Der Weserexpress. Vor 13 Jahren gegründet als ein Team der Brakeler Läufergemeinschaft Non-Stop-Ultra, trat der Weserexpress diesmal als eine Art Kreisauswahl an. Sebastian Brandt, Michael Brand und Christian Königstein, die zurzeit besten Mittel- und Langstreckler des Kreises Höxter, bissen sich an Motchebons Staffel fest. Nach einer Dreiviertelstunde wechselten alle drei von Laufschuhen auf Spikes und übernahmen den zweiten Platz. „So hatten sie erst den richtigen Grip auf der Strecke. Das macht wohl doch ein bisschen was aus“, meinte Michael Amstutz. Der ehemalige Hermannslauf-Sieger und Gründungsmitglied des Weserexpress’ hatte von sich aus auf den Start beim Finnenbahn-Meeting verzichtet. „Ich bin zurzeit nicht so gut im Training. Da sind andere besser“, meinte Amstutz und räumte seinen Platz im Team für Christian Königstein. Eine gute Wahl. Denn der 18-jährige Crosslauf-Westfalenmeister vom TV Bad Driburg legte im ungewohnten neongelben NSU-Trikot auch gleich die beste Rundenzeit aller Teilnehmer hin. Die letzte Runde spulte er in unglaublichen 2:45 Minuten runter. Schneller waren nur im vorherigen Jahr Jan Fitschen in 2:42 Minuten und Thorben Grothaus in 2:40 Minuten. Souveräner Sieger waren die Cross-Virtuosen Ruben Schwarz, Christian Ritosek und Thorben Grothaus mit 31 Runden in 1:30,30 Stunden. Motchebon, Schütz und Lubina kamen auf Platz Drei mit 29 Runden in 1:30,31 Stunden. Der Weserexpress schaffte noch den zweiten Platz mit 30 Runden in 1:31,57 Stunden und verbesserte den elf Jahre alten internen vereinsinternen Streckenrekord um eine Runde. Auf Platz Zwölf liefen Jürgen Scherg, Andreas Derksen und Dieter Müller als zweites Team der NSU mit 26 Runden in 1:30,42 Stunden. Die NSU-Oldies Jörg Nolte, Frank Grewe und Willi Düweke wurden 22. mit 24 Runden in 1:31,28 Stunden und das vierte NSU.Team mit Lukas Grüber, Judith Düweke und Alexandra Müller lief auf den 27. Platz mit 24 Runden in 1:33,43 Stunden.

Der Weserexpress
Die Kreisauswahl: Der Weserexpress mit den derzeit wohl besten Mittelstrecklern des Kreises Höxter Sebastian Brandt, Michael Brand, Christian Königstein und Coach Michael Amstutz (v. l.) liefen auf den zweiten Platz beim hochkarätig besetzten Finnenbahnmeeting in Schloß-Holte. Foto: Dieter Müller

 

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